Predict-FI.com

Wie der Name der Seite schon andeutet geht es bei Predict-FI.com um die konkrete Berechnung von Strategien zur Erreichung einer finanziellen Unabhängigkeit durch langfristige Investition in diversifizierte Aktien-Portfolios. Das englische Buzzword dazu ist FI = Financial Independence, gerne verwendet mit der zusätzlichen Geschmacksrichtung FIRE, also “Financially Independent, Retire Early”. Das Thema ist vor allem in den Vereinigten Staaten populär aufgrund der dort eher spärlichen gesetzlichen Renten aber recht guten steuerlichen Förderung eigener Kapitalanlagen in Aktien. Jeder Amerikaner ist daher angehalten bis zur Rente einen guten Kapitalstock anzusparen und diesen dann sukzessive nach Eintritt in den Ruhestand zu “verrenten”. Von der staatlichen Rente alleine möchte dort niemand leben müssen.

Hier fangen dann aber spätestens die Fragen an:

Sollte man zu Rentenbeginn das Kapital von der Börse nehmen um dem Risiko eines hohen Kurseinbruches aus dem Weg zu gehen?
Wie hoch darf eine monatliche Entnahmerate aus dem Depot sein, ohne das ich Gefahr laufe, vorzeitig Pleite zu gehen?
Kann ich möglicherweise schon früher in den Ruhestand, wenn ich berücksichtige, dass ich mit 63 oder 67 ja eine zusätzliche gesetzliche Rente erhalte, sodass ich ab dann nicht mehr den kompletten monatlichen Bedarf aus meinem Depot entnehmen muss?
Oder macht es evtl. Sinn, noch zwei, drei Jahre weiterzuarbeiten um dann sicherer ein bestimmtes Einkommensniveau realisieren zu können?

Alle diese Fragen erfordern typischerweise viele Abende mit Excel und trotzdem hat man danach immer noch das Gefühl, dass man nicht sorgfältig genug kalkuliert hat und evtl. wichtige Aspekte vergessen hat. Zumindest ich kenne dieses Gefühl sehr gut, weil sich viele dieser Fragen ganz konkret für meine private Situation gestellt haben.

Zu meiner Person: Ich bin Uwe, mittlerweile 56 Jahre alt, eigentlich theoretischer Physiker aber lange Jahre beruflich im IT-Management eines deutschen Life-Science Unternehmens beschäftigt gewesen. Als dort im Zuge von geplanten Restrukturierungen irgendwann Abfindungsprogramme in größerem Umfang angekündigt wurden, fingen viele Kolleginnen und Kollegen abends an, genau solche Excel-Sheets zu entwerfen um für sich die Frage zu beantworten, was sie im Falle einer solchen Abfindung tun würden.

Ich habe das intensiv für mich selber durchgespielt, bin aber irgendwann an die Grenzen von Excel gestoßen. Da ich in meiner IT-Vergangenheit ohnehin immer gerne Neuland betreten habe und mich Data Science auf “Management Niveau” auch schon längere Zeit beschäftigt hat, war dies daher für mich der perfekte Anlass, selber in die Python-Programmierung einzusteigen. Mit Python, NumPy, Pandas und Jupyter-Notebooks machte die Analyse der Daten gleich deutlich mehr Spass.

Zu diesem Zeitpunkt habe ich parallel auch andere Blogger verfolgt und bin auch inhaltlich immer tiefer in das Thema eingestiegen. Mein eigenes Python-basiertes Toolset ist während dieser Zeit immer umfangreicher, schneller und besser geworden und hat mir irgendwann tatsächlich die Frage beantwortet, was ich im Falle eines konkreten Abfindungsangebotes tun würde. Als so ein Angebot dann tatsächlich auf dem Tisch lag, habe ich daher zugegriffen und bin jetzt seit Ende 2021 aus dem aktiven Erwerbsleben erst einmal ausgestiegen. Ob das von Dauer ist, vermag ich aktuell aber noch nicht zu sagen.

Seit Ende letztes Jahres hatte ich somit ein brauchbares Analyse-Toolkit in Python und zum ersten Mal auch ungewohnt viel Zeit. Was lag also näher, als dieses Toolkit zu einer App weiterzuentwickeln und breiter zu veröffentlichen. Das Ergebnis ist Predict-FI.com und in dem zugehörigen Blog werden sich die meisten Beiträge um die konkrete Nutzung des hier angeschlossenen Simulators drehen. Daneben wird es aber gelegentlich auch Artikel geben, die grundsätzlichere Fragestellungen tangieren. Vor allem möchte ich aber die Leserinnen und Leser dieses Blogs ermutigen, den Simulator für ihre eigenen FI-Fragestellungen zu nutzen.

Wer den Blog gerne abbonieren möchte kann dies jederzeit über das RSS-Symbol in der Navigationsleiste machen oder direkt über diesen link. Ich werde zu den Blog-Artikeln jeweils auch eine Kommentarfunktion anbieten und würde mich über konstruktive Kritik, Anmerkungen und Vorschläge dort sehr freuen. Der ganze Blog und auch der Simulator ist bewusst Daten-sparsam angelegt, daher fehlt auch die vielleicht bekannte (oder gar vermisste?) Warnung hinsichtlich Cookies. Ich nutze nur technisch notwendige Cookies und auch keine der üblichen “Datenkraken” wie Google Analytics. Per Design sollten alle Daten daher niemals diesen Server verlassen.

Falls jemand dennoch Bedenken hat, seine Finanzdaten einem fremden Tool aus unbekannter Quelle anzuvertrauen, kann ich dies sehr gut verstehen und würde auf meine Datenschutzhinweise verweisen. Ich habe kein Interesse daran, irgendwelche Daten systematisch zu sammeln oder gar irgendwie mit IP-Adressen und Profilen zu verknüpfen. Das Tool ist aktuell auch kostenfrei und anonym ohne irgendeine Registrierungspflicht nutzbar. Ich werte lediglich anonyme Nutzungs-Statistiken über die Seitenaufrufe aus um zu sehen, welche Themen und Funktionen von Interesse sind.

Ein Wort zur Warnung: Der Simulator (und dieser Blog) läuft auf einer relativ kleinen virtuellen Cloud-Instanz, die ich privat bezahle und ohne Werbung oder Sponsoren betreibe. D.h. falls, wider Erwarten, Dutzende Besucher gleichzeitig den Simulator quälen, wird dieser Server relativ bald mit der weißen Fahne wedeln. In diesem Fall bitte nicht ärgern und einfach später noch einmal vorbei schauen.

In diesem Sinne wünsche ich allen hier viel Spass mit dem Simulator, hoffentlich gute Erkenntnisse und angeregte Diskussionen!