Virtuelle Fallstudie: Clara
Heute möchte ich in einer weiteren virtuellen Fallstudie zeigen, wie Entnahmeraten ermittelt werden können, bei denen rechnerisch das Ausgangskapital erhalten bleibt. Eine solche Berechnung bietet sich z.B. dann an, wenn man Vermögenswerte über Generationen schützen und vererben möchte. Wie üblich empfehle ich, den Fall parallel am Simulator durchzuspielen. Wer das vollständige Beispiel direkt in den Simulator laden möchte, findet den Link am Ende dieses Artikels.
Clara ist eine erfolgreiche Unternehmerin und hat jetzt mit 60 ihre Firma verkauft um sich in ihren wohlverdienten Ruhestand zu begeben. Da sie ihr ganzes Berufsleben lang selbständig war, hat sie keine Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt und möchte daher ihre Lebenshaltungskosten komplett aus den Entnahmen eines breit diversifizierten Aktienportfolios bestreiten. Durch den Verkauf ihrer Firma ist dieses Portfolio inzwischen auf einen Wert von 3.2M€ angewachsen.
Um auch das Langlebigkeitsrisiko abzudecken führt Clara daher eine Simulation über 40 Jahre also bis zu ihrem rechnerischen 100 Geburtstag durch:
Wir schauen uns jetzt direkt die berechneten Entnahmeraten auf dem 2. Reiter an:
Clara könnte monatlich bis zu ihrem 100. Geburtstag inflationsgesicherte 7.673€ brutto entnehmen ohne das sie rechnerisch in den letzten 150 Jahren auch nur einmal vorzeitig pleite gegangen wäre. Ein schönes Resultat, was ihr, trotz fehlender gesetzlicher Renten, daher einen komfortablen Ruhestand bescheren sollte.
Nichtsdestoweniger würde ein Worst-Case Szenario dazu führen, dass ihr Depot am Ende des 40 jährigen Simulationszeitraums komplett entspart wäre. Clara möchte aber mit ihrem Vermögen gerne so wirtschaften, dass ihre beiden Kinder nach ihrem Tod ebenfalls versorgt sind. Sie fragt sich daher ob es einen Weg gibt, monatliche Entnahmeraten so zu berechnen, dass das Depot am Ende nicht vollständig entspart ist sondern stattdessen am Ende einen bestimmten Zielbetrag aufweist. Der Simulator bietet dazu das Feld “Kapitalerhalt” an, das genau dies ermöglicht. Clara setzt den Kapitalerhalt dazu auf 100%, d.h. am Ende des Betrachtungszeitraums soll das Depot rechnerisch selbst im Worst-Case auf den anfänglichen Niveau bleiben. Schauen wir uns die dazu berechneten Entnahmeraten an, sehen wir dass der Unterschied gar nicht so dramatisch ist:
Statt 7.673€ könnte Clara immer noch 6.802€ monatlich entnehmen und dabei ihr Kapital komplett erhalten. Tragen wir die 6.802€ jetzt einmal im Feld “Ausgaben ab FI” ein und schauen uns damit die prognostizierte Depot-Entwicklung an. Der Depot-Endstand liegt im Worst-Case nicht mehr bei Null sondern in diesem Fall bei nominal 6.8M€. Das Stichwort “nominal” deutet bereits an, dass hier der Inflationsbedingte Anstieg beachtet werden muss. Blenden wir diesen mit dem Schalter “Reale Werte ohne Inflationsanstieg” wieder aus, sehen wir folgendes Bild:
D.h. der Endstand des Depots am Ende des Simulationszeitraums beträgt im Worst-Case wieder genau reale 3.2M€. Wie von Clara gewünscht bleibt ihr Vermögen daher real erhalten und sie hat damit alles getan, ihr Vermögen auch für die nächste Generation zu sichern.
Wer das Beispiel direkt nachvollziehen möchte findet hier die entsprechende json-Datei dafür. Wer den Blog gerne abbonieren und über neue Artikel informiert werden möchte, nutzt dafür am besten einen beliebigen RSS Reader und das RSS-Symbol in der Navigationsleiste oder direkt diesen link.